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Bayerische Wirtschaft | Berufe mit Zukunft und Strukturwandel der Arbeit

Der Strukturwandel am Arbeitsmarkt wird neue Berufe mit Zukunft hervorbringen. Die Metropolregion München und die bayerische Wirtschaft insgesamt wachsen über dem Bundesdurchschnitt.

Im Auftrag der IHK für München und Oberbayern hat das ifo Institut die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt in Bayern und Deutschland bis 2030 untersucht. Der Strukturwandel am Arbeitsmarkt werde laut ifo Studie durch die Digitalisierung beschleunigt und betreffe auch in Zukunft alle Berufsgruppen, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß.

Da immer mehr Beschäftigte in aussichtsreiche Zukunftsbranchen wechseln, erwarten die Experten für München und Oberbayern bis 2030 ein Potenzial für den Beschäftigungsaufbau von bis zu 13,5 Prozent. Für ganz Deutschland liegt dieser Wert nur bei 5,5 Prozent. Auch in ihrem pessimistischsten Szenario sehen die ifo Experten einen Beschäftigungszuwachs von 1,6 Prozent für die bayerische Wirtschaft, während für ganz Deutschland auch negative Arbeitsmarktfolgen denkbar sind.

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Bayerische Wirtschaft – die Berufe mit Zukunft

Die größten Zuwächse bis 2030 in Bayern gibt es bei Managementberufen mit einem Beschäftigungsplus von 79.000 Stellen, gefolgt von Ingenieuren (plus 59.000) und IT-Berufen (plus 58.000). Auch die Pflegeberufe expandieren kräftig (plus 50.000). Von Abbau betroffene Berufsgruppen finden sich laut Studie vor allem in der Finanzwirtschaft (minus 12.000 Stellen), in der Bauwirtschaft (minus 8.000) und bei anderen automatisierbaren Tätigkeiten wie Reinigung und Warenprüfung (jeweils minus 2.000). „Damit es nicht zu hohen Beschäftigungsverlusten kommt, müssen sich die Berufsbilder mit dem Digitalen Wandel konsequent weiter entwickeln“, betont Prof. Dr. Oliver Falck, einer der ifo Studienautoren.

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Überdurchschnittlich gestiegen ist die Zahl der Teilzeitbeschäftigten. Deren Anteil an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte stieg seit Anfang der 2000er Jahre sowohl in Bayern als auch in Deutschland von 17 Prozent auf 27 Prozent im Jahr 2016 an. Diese Entwicklung lässt sich in erster Linie mit einer steigenden Erwerbstätigkeit von Frauen erklären, die häufig in Teilzeit arbeiten.

Digitalisierung der Arbeit – nicht immer ein Jobkiller

Das ifo Institut sieht gleichzeitig die Tendenz zu einer zunehmenden Polarisierung am Arbeitsmarkt in Bayern, wenngleich diese weniger stark ausgeprägt ist als beispielsweise in den USA, ergänzt ifo Professor Falck. So weisen neben lukrativen Berufen mit hohen Qualifikationsniveaus auch einfache Servicejobs mit geringem Qualifikations- und Entgeltniveau überdurchschnittliche Wachstumsraten bei der Beschäftigung auf. Beide sind schwer automatisierbar.

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Eine gute Abschätzung der strukturellen Verschiebungen zwischen den Berufen ermöglicht die „Turbulenzrate“. Diese setzt die Zu- und Abnahme der Beschäftigung in den einzelnen Berufsgruppen von 1999 bis 2016 in Relation zur Gesamtzahl der Beschäftigten im Jahr 1999 und gibt damit das Ausmaß der Umwälzungen auf dem Arbeitsmarkt wieder.

Prognose und Ausblick für die bayerische Wirtschaft

Abhängig von den getroffenen Annahmen ergibt die Prognose für Bayern ein Zuwachspotenzial bei der Beschäftigung bis 2030 von +1,6 Prozent bis +13,5 Prozent (siehe Abbildung 4). In Deutschland liegt der Korridor zwischen -4,8 Prozent und +5,5 Prozent.

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Die Wirtschaft stelle ihrerseits alle Ausbildungsberufe auf den Prüfstand, um sie noch stärker auf Digitalisierung zu trimmen, wie aktuell mit dem neuen IHK-Beruf für E-Commerce-Kaufleute geschehen. Betriebe und Politik müssten ebenso eine Kultur der ständigen Weiterbildung für alle Arbeitnehmer fördern. Damit Bayern zu den Gewinnern der Digitalisierung gehört, verlangt Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer der IHK
für München und Oberbayern, auch von der Staatsregierung, dass sie sich für Innovationen, Wettbewerb und ein positives, chancenorientiertes Bild des technologischen Wandels einsetzt.

IHK-Chef Driessen betont, dass digitale Kompetenzen eine noch stärkere Rolle im Bildungswesen spielen müssen – und zwar vom Kindergarten bis hin zur Weiterbildung für Ältere. 

So geben wir aktuellen und zukünftigen Fachkräften optimale Chancen. Der Aufbruchsgeist der Digitalisierung muss altersgerecht in jedem bayerischen Klassenzimmer und jeder Bildungseinrichtung Einzug halten. Dafür brauchen wir dringend digitale Fortbildungsprogramme für Erzieher, Lehrer und Ausbilder,
so Driessen.

(Quelle: IHK für München und Oberbayern)

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