dihk corona hilfen blitzumfrage cover

Corona Hilfen | Blitzumfrage zur Situation bei deutschen Unternehmen

Die Zahl der von der Corona-Krise hart getroffenen Unternehmen hat sich innerhalb von drei Wochen fast verdoppelt. In der aktuellen DIHK-Blitzumfrage zu Corona Hilfen unter bundesweit 15.000 Betrieben, erwarten inzwischen mehr als 80 Prozent, dass sie dieses Jahr mit einem deutlichen Umsatzminus abschließen werden.

In der Vorumfrage von Anfang März war nur knapp die Hälfte der Unternehmen aus allen Branchen und Regionen Deutschlands so pessimistisch. Mehr als jeder vierte Betrieb rechnet aktuell mit Umsatzrückgängen von mindestens 50 Prozent für das Gesamtjahr 2020. Das größte Problem ist dabei die schwindende Liquidität – und diese Gefahr nimmt weiter zu und gefährdet die Existenz zahlreicher Betriebe: Fast jedes fünfte Unternehmen sieht sich akut von der Insolvenz bedroht.

Corona Hilfen – Kurzarbeitergeld ist betroffenen Unternehmen besonders wichtig

Von den angekündigten Corona Hilfsmaßnahmen hat das Kurzarbeitergeld (68 Prozent) die höchste Relevanz, in der Industrie sind das 84 Prozent der Betriebe. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen braucht nach eigenem Bekunden staatliche Zuschüsse, um über die Runden zu kommen. “Für kleine Betriebe ist das die wichtigste Unterstützung”, gibt DIHK-Präsident Eric Schweitzer zu bedenken. “Ein zentrales Element sind Steuerstundungen sowie die Anpassung der Steuervorauszahlungen (60 Prozent). Damit bleibt Geld in den Betrieben, um sie in dieser schwierigen Phase zu stabilisieren.”

dihk blitzumfrage corona hilfen branchen

Für das Gesamtjahr 2020 rechnen mehr als 80 Prozent der Unternehmen mit Umsatzeinbrüchen. Mehr als jedes vierte Unternehmen geht sogar davon aus, in diesem Jahr Umsatzrückgänge von mehr als 50 Prozent beklagen zu müssen.

Dabei sind es insbesondere die kleinen Betriebe sowie Betriebe des Gastgewerbes und der Reisewirtschaft, die von extremen Rückschlägen ausgehen. In diesen Branchen rechnen 54 bzw. 71 Prozent der Betriebe mindestens mit einer Halbierung ihrer Umsätze. Aber auch im Einzelhandel, bei den personennahen Dienstleistern und den unternehmensnahen Dienstleistern erwarten jeweils mehr als ein Viertel der Unternehmen diese dramatischen Umsatzeinbrüche.

dihk blitzumfrage corona hilfen umsatzentwicklung

Corona Folgen und Sorgen sind vielfältig

Die Unternehmen bekommen die Auswirkungen der Corona-Krise auf mehreren Wegen zu spüren. Mehr als 60 Prozent sehen einen Rückgang der Nachfrage nach Produkten oder Dienstleistungen ihres Betriebes. Diese Beobachtung zieht sich durch alle Branchen, auch durch die Industrie. Fast die Hälfte der Betriebe berichtet von stornierten Aufträgen. Im Gastgewerbe oder dem Einzelhandel ist ein Stillstand der Geschäftstätigkeit durch geschlossene Läden zu beobachten. Auch viele personennahe Dienstleister wie Kosmetikstudios oder Friseursalons sind von Schließungen betroffen.

In den Lieferketten sind ebenfalls Herausforderungen eines kaum gekannten Ausmaßes nunmehr an der Tagesordnung. Jeder vierte Betrieb berichtet über fehlende Waren oder Dienstleistungen in seiner Produktion, jeder fünfte berichtet über logistische Engpässe. In der Industrie gibt es bereits bei jedem fünften Unternehmen Produktionsausfälle hierzulande. Jedes achte Industrieunternehmen muss seine Lieferketten umstellen.

dihk blitzumfrage corona hilfen auswirkungen

Die Relevanz der Corona Hilfen

Besonders hohe Relevanz haben Liquiditätsunterstützungen durch Zuschüsse und Stundungen sowie das Kurzarbeitergeld (68 Prozent). In der Industrie erachten sogar 84 Prozent der Betriebe das Kurzarbeitergeld derzeit als ein für sie wichtiges Instrument.

Mehr als zwei Drittel der Unternehmen sehen staatliche Zuschüsse als besonders wichtig an. Zuschüsse erleichtern es Betrieben, ihre laufenden Kosten zu bestreiten. Gerade für kleine Betriebe bis 19 Beschäftigte ist dies die wichtigste Unterstützungsmaßnahme. Ein ebenfalls wirksames Element aus Sicht der Unternehmen, um Cash im Unternehmen zu halten, sind Steuerstundungen bzw. die Anpassung der Vorauszahlungen (60 Prozent). Damit bleibt das Geld in den Betrieben und kann eingesetzt werden, um das Unternehmen in dieser schwierigen Phase zu sichern.

dihk blitzumfrage corona hilfen instrumente foerderungen

Umsatz- und Geschäftsplanungen sind angesichts der Krise derzeit für Unternehmen nicht seriös möglich. Umso schwieriger ist damit das Kreditgeschäft, zumal die Betriebe auch kaum einschätzen können, wann eine Rückzahlung der Kredite möglich ist. Gleichzeitig ist die Beantragung und Entscheidung nicht zuletzt auch wegen Vorgaben der Bankenregulierung aufwendig. Dennoch sehen knapp die Hälfte der Betriebe entweder im Bankenkredit (16 Prozent) oder in den Überbrückungsdarlehen der Förderbanken (knapp ein Drittel) eine Möglichkeit, um über diese schwierige Phase zu kommen. Zudem wollen 12 Prozent auf Bürgschaften zurückgreifen.

Die Unternehmen hatten in der Blitzumfrage die Möglichkeit, weitere Hinweise für die Politik zu geben. So haben mehrere Unternehmen darauf hingewiesen, dass das Kurzarbeitergeld auch für Auszubildende in den ersten sechs Wochen ermöglicht werden sollte. Zudem sollten alle Maßnahmen möglichst flexibel und unbürokratisch durchgeführt werden können.

dihk blitzumfrage corona hilfen nachsteuerung wuensche

FAQ rund um das Coronavirus und Hilfen für Unternehmen vom DIHK …

Ausführliche Information der IHK für München und Oberbayern …

Information der IHK Köln

Webinare für Unternehmen im Aussenhandel …

Investitionsbank Berlin (Fördergelder etc.) …

NRW.BANK Förderbank in Nordrhein-Westfalen …

Landesbank Hessen

NBank ist die Förderbank in Niedersachsen …

ISB – die Investitions- und Strukturbank in Rheinland-Pfalz …

SIKB ist die Förderbank im Saarland …

Thüringer Aufbaubank die Anstalt des öffentlichen Rechts

SAB – die Sächsische Aufbaubank …

TIPP: Achten Sie auf Internetseiten mit Betrugsversuchen. Teilweise ist die Aufmachung sehr professionell. Schauen Sie sich das Impressum der Seiten an und nehmen am besten vor dem Ausfüllen eines Formulars telefonischen Kontakt mit der Adresse auf.

Informationen zur DIHK Blitzumfrage Corona-Hilfen:

Die Umfrage hat vom 24. bis 26. März 2020 stattgefunden. Rund 15.000 Unternehmen haben an der Umfrage teilgenommen. Die Antworten verteilen sich auf die Industrie (19 Prozent), Baugewerbe (6 Prozent), Einzelhandel (12 Prozent), Großhandel (7 Prozent), Verkehr und Lagerei (4 Prozent), Reisewirtschaft (4 Prozent), Gastgewerbe (9 Prozent), Gesundheitswirtschaft (3 Prozent), Sonstige Dienstleistungen (36 Prozent). Nach Unternehmensgrößenklasse verteilen sich die Antworten wie folgt: 1-19 Beschäftigte (62 Prozent), 20-199 Beschäftigte (29 Prozent), 200-499 Beschäftigte (5 Prozent), 500-999 Beschäftigte (2 Prozent), über 1.000 Beschäftigte (2 Prozent).

(Quelle: DIHK Berlin / eigene Recherchen)
(Redaktion: Frank Schulz)

Comments are closed.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn Sie diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwenden oder auf "Akzeptieren" klicken, erklären Sie sich damit einverstanden.

Schließen