Familien-Van? Großraum-Limousine? Kleintransporter?
Viele Beschreibungen versuchen den seit Jahrzenten produzierten Grand Espace in eine Fahrzeugkategorie zu positionieren. Letztlich ist es ein Espace – ein “Raum”-Fahrzeug.
Wir sind das aktuelle Modell mit 2.0 dCi und 127kW/173 PS gefahren. Das Aggregat verfügt serienmäßig über den selbstreinigenden Dieselpartikelfilter (Filtre àParticules, FAP). Der Turbolader fasziniert im Übrigen rund um und lässt den Grand Espace zügig ansprechen. Die Traktion ist ausgewogen und verbindet Fahrkomfort mit starkem Durchzug. Die über 300 Nm lassen auch in einem höher eingelegten Gang (6-Gang-Getriebe) vollen Durchzug gelten.
Steigen Sie ein – vorher mit der KeyCard (inkl. “Light-On Funktion” zur Fahrzeugsuche) die Türen öffnen. Der Einstieg ist bequem – schließlich besticht der “Grand” auch in der Höhe. Bei Parkhäusern unter 190 cm Durchfahrt ist -Aufpassen!- angesagt. KeyCard einstecken – Start-Knopf drücken und erst einmal umsehen…
Die Scheiben dominieren – ab dem Fond verdunkelt. Die Sicht ist erstaunlich übersichtlich. Auch ohne Parkassistenten lässt das Fahrzeug seine Grenzen gut einschätzen. Die Lederausstattung in unserem Fahrzeug lässt die angebotene Eleganz annehmen – der Geruch von Leder… sehr angenehm. Etwas inkonsequent ist leider der Touch von Plastik.
Apropos Navigation. Das System ist leicht zu bedienen; auch ohne Beschreibung selbsterklärend. Interessant: Eine separate Grafik oberhalb des 3-D-Bildes den Fahrer darauf hin, welche Fahrspur er nehmen muss – eine besonders wertvolle Hilfe bei Verkehrsknoten mit mehreren Ausfahrten .
Mir persönlich war der Systemmonitor etwas zu weit weg in die Konsole integriert. Dem “Raum” entsprechend wie in der “Enterprise”. Die Beschreibung der Kfz-Funktionen ist im Übrigen sehr gut umgesetzt. So stimmen die Abbildungen tatsächlich überein.
Die Sitzposition vorne ist komfortabel. Im Fonds stoßen größere Passagiere, bei mir sind es 187 cm Körpergröße, schnell an das Fahrzeugdach. In der Mitte lässt es es sich am besten sitzen.
Sinnvoll ist die Multimediaausstattung – wenn wir schon einmal im Fond sitzen – mit Videodisplays in den beiden vorderen Kopfstützen. Kopfhörer inklusive kann so die Young-Generation, aber auch der auf längeren Reisen interessierte Business-Passenger mit eindrucksvollen Bilder, Präsentationen und Videosequenzen unterhalten werden.
Das Raumklima lässt sich schnell angenehm auf die gewünschte Temperatur und Luftzufuhr einstellen. Die Sequenzen lassen sich jeweils für Beifahrer und Fondpassagiere individuell einstellen -inklusive Luftzufuhr-. Der “Grand” wurde immer sehr schnell und konstant erwärmt. Bei dem langen Winter konnten wir leider die “Kühlperiode” nicht austesten…
Ja der Sommer – das Panorama-Dach lässt den Himmel weiter werden. In mehreren Stufen können die Passagiere das komplette Dach im offenen Zustand genießen. Die Elektronik macht einen sicheren Eindruck – einige Bedienelemente erinnern mich an die Anfänge “meines” Renault Laguna 1996. Knubbelige Schalter links und rechts des Lenkrades. Ähnliche Funktionen – seit vielen Jahren. Das hat sicherlich etwas mit dem vormaligen Hersteller des “Grand” zu tun.
Die französischen “Altmarken” Matra (Mécanique Avion TRActio) und Talbot (PSA Peugeot Citroën Marke) stehen dem Grand Espace nah. Matra entwickelte VANs und zusammen mit Renault dann zur Marktreife. Der Espace war aber von Matra ursprünglich für Talbot gedacht.
Was kaum jemand weiß – Der Espace war eine Innovation. Es wurde ein “Raumkonzept” entwickelt. Ein Siebensitzer mit flexibler Vergrößerung des Raumangebots durch Ein- oder Ausbau von Sitzen.
(Quelle: Frank Schulz/Renault Deutschland GmbH)