Natürlich wusste Thomas Jordan was er tat, als er als Chef der Schweizer Notenbank (SNB) den Kampf gegen einen zu starken Schweizer Franken ohne jede Vorwarnung aufgab. Es war vor allem der Umstand, dass die Abkehr von einem Mindestkurs zum Euro wie ein Blitz aus heiterem Himmel kam, der zu einem „Überschießen“ der Märkte führte, wie es Jordan nennt – von den Leiden für die Exportwirtschaft in der Schweiz und den Fremdenverkehr mal ganz zu schweigen.
Nun kommen harte Zeiten auf die Schweiz zu, zumindest vorübergehend. Denn folgt man dem Kalkül der SNB, so haben sich die Zeiten seit Einführung des Mindestkurses im Jahre 2011 geändert. Die Volkswirtschaft der USA hat an Stärke zurückgewonnen, was den US-Dollar als Anlageziel wieder attraktiver macht und den Franken als Fluchtwährung entlasten sollte. Und vor allem die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich einer expansiven Geldpolitik verschrieben, die in der Schweiz bisweilen als „abenteuerlich“ angesehen wird. Die Beibehaltung des Mindestkurses wäre auf lange Sicht nur noch zum Preis massiver zusätzlicher Interventionen durchzuhalten gewesen.
Gebäude der Schweizer Nationalbank in Zürich
Die Abnabelung der schweizerischen Geldpolitik vom Euro ist daher das Ziel von Jordans überraschendem Schritt gewesen. Die SNB will nicht länger der europäischen Gemeinschaftswährung ausgeliefert sein, da man infolge der zu erwartenden Entwicklung mit der EZB und dem Euro untergegangen wäre. Deshalb hat man sich für diesen schmerzhaften Befreiungsschlag entschieden, denn ansonsten hätte man dem Euroraum auch gleich beitreten können und die SNB wäre ein Teil der EZB geworden.
Die Schweiz zwischen US-Dollar und Euro
In welche Richtung sich der Schweizer Währungskurs künftig entwickelt, ist daher vor allem von zwei Aspekten abhängig: Der Stärke des US-Dollars und der Schwäche des Euros. Je schwächer der Euro, desto stärker der Franken und je stärker der Dollar, desto schwächer der Franken. Es wird also stark darauf ankommen, welche Seite an den Kapitalmärkten als gewichtiger erachtet wird.
Doch zunächst sitzt der Schock noch tief und die Liste der Verlierer wird von Tag zu Tag länger. So kann die Freigabe des Frankenkurses nach ersten Prognosen auch zum Fluch für die Schweizer Wirtschaft werden. Dies ist zumindest die Meinung der Großbank UBS, die ihre Wachstumsprognose für die Schweiz für 2015 von 1,8 Prozent drastisch auf 0,5 Prozent reduzierte.
Schockiert hat die Frankenfreigabe aber auch hunderttausende Kreditnehmer in einigen Ländern Ost- und Südosteuropas sowie deutsche Kommunen, die sich im Vertrauen auf einen stabilen Wechselkurs und niedrige Zinsen im Franken verschuldet hatten. Nun stehen ihnen schlagartig höhere Kreditraten ins Haus.
Kroatien hat sich aus diesem Grunde zum Einfrieren des Wechselkurses gegenüber dem Franken entschieden. Diese Regelung gilt für Kreditnehmer und ist auf ein Jahr befristet. Die Differenz zwischen 6,39 Kuna und dem aktuellen Kurs gleichen die Geschäftsbanken aus. Zumindest so lange sie können und bis der Stab weitergereicht wird!
(Quelle: Klaus Stopp, Baader Bank)
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