Die Konkurrenzsituation zwischen China und Deutschland verschärft sich. Eine gemeinsame Studie von DIHK und Germany Trade & Invest (GTAI) zeigt, dass bereits mehr als jedes vierte deutsche Unternehmen chinesische Betriebe zu ihren fünf bedeutendsten internationalen Wettbewerbern zählt.
Knapp zwei Drittel der rund 240 in ausgewählten Auslandsmärkten befragten Betriebe gehen davon aus, dass die Konkurrenz durch chinesische Unternehmen steigen wird, 15 Prozent verzeichnen bereits einen starken Einfluss auf den Umsatz im jeweiligen Markt.
“Neu ist, dass chinesische Unternehmen mittlerweile auch im Mittelpreissegment ernst zu nehmende Konkurrenten sind”, berichtete Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). “Um dem zu begegnen, wollen die deutschen Unternehmen ihre bestehenden Stärken in der Forschung und Entwicklung sowie beim Vertriebsnetz ausbauen. In einen Preiskampf wollen sie nicht eintreten.”
China punktet bei Produkten im Niedrigpreissegment
Im Niedrigpreissegment ist die chinesische Konkurrenz der Studie zufolge für rund 70 Prozent der deutschen Unternehmen stark oder sogar sehr stark. Und diese Entwicklung wird sich voraussichtlich noch einmal verstärken. Denn die chinesische Wirtschaft muss wegen der steigenden Löhne die Wertschöpfung erhöhen. Das bedeutet, dass die Unternehmen in der Volkswirtschaft gezwungen sind, effizienter zu werden und höherwertige Produkte herzustellen und zu verkaufen.
Gleichzeitig unterstützt die chinesische Regierung massiv die Internationalisierung der chinesischen Wirtschaft, um so weitere Märkte zu erschließen. Das Instrumentarium reicht von flexibel eingesetzten Exportkrediten über Ausfuhrkreditversicherungen bis hin zur politischen und finanziellen Flankierung von Großprojekten im Ausland, die häufig von chinesischen Unternehmen umgesetzt werden.
Know-how auch aus deutschen Unternehmen
“Interessant ist, dass die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft eng mit dem Engagement ausländischer Unternehmen im Land zusammenhängt”, erläuterte GTAI-Geschäftsführer Friedrich. “Ohne deren Know-how wäre diese Entwicklung nicht möglich gewesen.” Nach wie vor sei fast die Hälfte aller Exporte Chinas auf Betriebe mit ausländischer Beteiligung zurückzuführen.
(Quelle: DIHK Berlin)
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