In einer aktuellen TNS-Infratest Studie im Auftrag der Studiengemeinschaft Darmstadt (SGD)
wird klar: Innerhalb von zwei Jahren (2011-2013) stieg der Fachkräftemangel enorm an.
Betroffen ist der Mittelstand. Dort vor allem bei größeren Arbeitgebern.
Die Studie befragt jährlich 300 HR-Manager in deutschen Unternehmen. Im Jahr 2011
waren noch 55 Prozent betroffen; im Jahr 2013 sahen sich die Personalverantwortlichen schon
mit 68 Prozent konfrontiert.
Unterschiede gibt es bei der Geschäftsgröße. Während 48 Prozent der Firmen mit 1 bis 9 Mitarbeitern moderat bis sehr stark betroffen sind, sind es in der Größenordnung zwischen 10 und 499 Mitarbeitern 78 Prozent und mit 500 oder mehr Mitarbeitern sogar 90 Prozent.
Wo sind die Lücken?
Führungskräfte auf der mittleren Managementebene und Spezialisten mit akademischem Abschluss fehlen in jeder vierten Firma (26 Prozent); in größeren Unternehmen mit 500 oder mehr Mitarbeitern ist dies sogar in jedem dritten der Fall (35 Prozent). Angelernte Facharbeiter mit Berufserfahrung werden in 21 Prozent und Top-Führungskräfte in 12 Prozent aller befragten Unternehmen gesucht.
Auswege?
Brigitta Vochazer, Geschäftsführerin der SGD empfiehlt Unternehmen den Fachkräftemangel als Karrierechance zu nutzen: „Arbeitnehmer haben die Möglichkeit, sich durch eine berufsbegleitende Qualifizierung zur begehrten Fachkraft weiterzuentwickeln. Ausgebildete Fachkräfte und Sachbearbeiter beispielsweise aus der Metall- oder Elektrobranche oder aus dem kaufmännischen Bereich haben durch eine Aufstiegsqualifizierung zum Techniker, Meister, Fach- oder Betriebswirt die Chance auf eine Führungsposition im mittleren Management.“
Die befragten Personalverantwortlichen sehen Weiterbildung als ein geeignetes Instrument im Kampf gegen den Fachkräftemangel an: 69 Prozent stimmten zu bzw. voll und ganz zu, dass sich die Auswirkungen des Fachkräftemangels durch berufsbegleitende Weiterbildung abmildern lassen.
Wer Mitarbeiter berufsbegleitend qualifiziert, baut langfristig Know-how und Kompetenz in den eigenen Reihen auf und ist weniger abhängig vom Fachkräftemarkt
(Quelle: Studiengemeinschaft Werner Kamprath)
(Foto: Gerd Altmann/pixelio.de)
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