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Haushalte in Deutschland: Welches Einkommen gilt denn als Reichtum?

Wer gehört denn nun zu den Top-10 Prozent der Reichen in Deutschland? Es sind nicht die Millonäre, denn bereits ab einem Einkommen in Höhe von Euro 3.080 netto pro Monat als Single gehören Sie dazu. Das Institut der deutschen Wirtschaft hat sich mit dem Thema Reichtum einmal näher beschäftigt.

Jeder zweite Reiche wohnt mit einem Partner in einem Haushalt ohne Kinder, ein Viertel davon sind DINKs oder DINKYs, also Doppelverdiener, die nie Kinder hatten oder noch keine haben – auf Englisch: Double Income, No Kids (Yet). Wenn man dann noch die Singles zu dieser Gruppe hinzurechnet, so leben heutzutage in acht der zehn einkommensstärksten Haushalte keine Kinder. Das war nicht immer so. Vor einem Vierteljahrhundert lebte noch fast jeder dritte Topverdiener in einem Haushalt mit Nachwuchs.

Reichtum – Wer sind die oberen 10 Prozent?

Für die oberen 10 Prozent hat das IW Köln das SOEP (Sozio-oekonomischen Panel; das ist eine jährliche Befragung von 27.000 Bundesbürgern in 12.000 Haushalten) nach Haushaltstyp und Haushaltseinkommen durchforstet. Dadurch bekommt man eine recht gute Vorstellung, um wen es sich bei “den Reichen“ handelt.

iwkoeln Grafik die 10 Prozent Reichen in Deutschland

Demnach zählte 2011 ein Single bereits dann zum reichsten Zehntel der Deutschen, wenn er über ein Nettoeinkommen von 3.080 Euro im Monat verfügte. Die Einkommensgrenze zu den reichsten 5 Prozent lag zu dem Zeitpunkt bei 3.760 Euro, und das reichste 1 Prozent der deutschen Bevölkerung verfügte 2011 über ein bedarfsgewichtetes Pro-Kopf-Einkommen von mehr als 6.220 Euro pro Monat. Dieser Grenzwert würde sich auch dann nicht ändern, wenn einige ultrareiche Milliardäre zusätzlich in der Stichprobe befragt würden.

In realen Preisen – also kaufkraftberei­nigt – betrug das durchschnittliche Bruttoeinkommen eines Topverdienerhaushalts 1992 erst 8.200 Euro. Netto blieben davon 5.700 Euro übrig, also 69,5 Prozent. Heute allerdings haben die Reichen lediglich 67,6 Prozent vom Brutto – sie sind also stärker in die Finanzierung des Staates eingebunden als früher.

Der reale Einkommenszuwachs ist überdies Mitte der 2000er Jahre zum Stillstand gekommen. Seitdem tut sich – nicht zuletzt aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise – kaum noch etwas.

(Quelle/Material: © IW Köln / IW Medien)

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