Industrie 4.0 wird in Hochglanzbroschüren und Zukunftsvisionen als die Herausforderung der kommenden Jahre vorgestellt. Das Forschungsprojekt SOdA entwickelt unter anderem mit drei Unternehmen aus der Praxis, wie die Arbeit der Zukunft auf Beschäftigte zugeschnitten sein muss.
In drei mittelständischen Industrie-4.0 Pionierunternehmen aus Softwareentwicklung, Maschinenbau und Electronic Manufacturing entwickelt und erprobt das Projekt SOdA Maßnahmen der autonomieorientierten Arbeitsgestaltung, der kollaborativen Organisationsentwicklung und der sozio-technisch sensiblen Technikentwicklung. Es geht darum, die Handlungsmöglichkeiten für Beschäftigte aller Qualifikationsstufen zu erhöhen, Organisationsstrukturen an den Prinzipien von Kooperation und kollektivem Miteinander auszurichten und bereits bei der Technikentwicklung die sozialen und organisatorischen Anforderungen zu berücksichtigen. Das geschieht in Zusammenarbeit von Arbeitsforschung, Informatik, Ingenieurwesen, Unternehmen und den Produktionsbeschäftigten selbst.
Der Projektverbund besteht aus zwei Forschungspartnern, dem Institut zur Sozialwissenschaftlichen Forschung e.V. – ISF München und dem Cogito-Institut e.V., sowie drei Praxispartnern, dem Gelenkwellenwerk Stadtilm GmbH (GEWES), der iTAC Software AG und der Limtronik GmbH. Zahlreiche weitere Kooperationspartner wirken an Workshops und am Transfer der Ergebnisse mit, unter anderem die Rohde & Schwarz GmbH & Co KG Werk Teisnach, das Ressort Zukunft der Arbeit beim Vorstand der IG Metall, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Das Demographie Netzwerk e.V. (ddn), der Innovationszirkel 4pGroup Baden-Württemberg und das Bildungswerk der Nordrhein-Westfälischen Wirtschaft. Das Vorhaben wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Programm „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ und betreut vom Projektträger Karlsruhe (PTKA). Es läuft von Juni 2017 bis Mai 2020.
Das Projekt SOdA
Das Projekt „SOdA – Selbstständigkeit in Organisationen der digitalisierten Arbeitswelt“ erforscht empirisch, wie sich die sozio-technischen Systeme in der heutigen Unternehmenswirklichkeit entwickeln und verändern, jenseits von Hochglanzbroschüren und Zukunftsvisionen. Zu den Forschungsfragen gehört, wie sich die erweiterten Überwachungs- und Kontrollmöglichkeiten und die stärkeren Anforderungen an selbstständiges Arbeiten, Kooperation und Vernetzung miteinander vertragen und vereinbaren lassen.
Zugleich leistet das Projekt einen Beitrag zur Humanisierung der Arbeit unter den Bedingungen der „digitalen Revolution“. Es entsteht zudem eine Innovationsbilanz: ein interdisziplinäres Modell für die Entwicklung sozio-technischer Systeme, das die Erkenntnisse wissenschaftlicher Forschung mit den Ergebnissen der praktischen Gestaltung im Betrieb verbindet.
Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt SOdA wird im Rahmen des Programms „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut.
(Quelle: Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. (ISF München))
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