Der Umgang mit privaten Daten im Internet wird immer heikler. Dennoch gibt die Generation Y ausgelöst durch persönliche oder finanzielle Anreize bereitwillig Daten über sich her. Die Deloitte Studie Datenland Deutschland – Die Generationenlücke gibt Einblicke im Umgang unterschiedlicher Generationen mit ihrem Daten.
“Die Bereitschaft, Daten zu teilen, ist bei jungen Nutzern hoch, wenn ein monetärer oder persönlicher Vorteil erkennbar ist. Die Belohnung für geteilte Informationen steht für diese Altersgruppe im Vordergrund. So wird die Entwicklung innovativer Produkte als langfristiger Vorteil beim Teilen von Daten gesehen. Für die älteren Generationen steht hingegen Vertrauen bei der Datenteilung im Vordergrund, Rabatte oder andere Leistungen motivieren sie sehr viel weniger.” Das ist ein Ergebnis der Studie.
Wer sind eigentlich Generation Y, X und …?
38 Prozent der Generation Y-Vertreter lesen Sicherheits- und Datenschutzbedingungen bei Onlineaktivitäten nur selten oder nie. Unter Baby Boomern (46–60 Jahre) und der Silent Generation (ab 61 Jahren) sind es lediglich 18 bzw. 15 Prozent, die dem Datenschutz keine Aufmerksamkeit schenken. Generell geht die Gen Y lockerer mit Sicherheit, Datenschutz und Online-Transaktionen um. Die Einwilligung zu Datenschutzhinweisen wird als lästige Pflicht gesehen. Dennoch wäre die Aussage falsch, die Generation Y wäre naiv: Sie weiß, welche Informationen für sie selbst kritisch sind. Die Sicherheit von Finanzdaten ist 87 Prozent dieser Befragten wichtig, was der höchste Wert verglichen mit anderen Altersgruppen ist. Daneben hat die Generation Y ein größeres Vertrauen in europäische Unternehmen und Institutionen als die anderen Generationen, die primär deutschen Institutionen vertrauen.
75 Prozent der Generation Y sind im Übrigen täglich oder wöchentlich in sozialen Medien aktiv, die Hälfte postet ebenso regelmäßig. Das Netz bietet ihnen Informationen für Studium, Beruf und Freizeit und deckt größtenteils Unterhaltung und Nachrichten ab.
Generation Y will Kosten-Nutzen
Neben den kurzfristigen Vorteilen sieht die Generation Y durchaus auch die langfristigen, die sich für sie ergeben, wenn sie Unternehmen ihre persönlichen Daten zur Verfügung stellen. So erwarten sie von den Unternehmen, dass sie die bereitgestellten Daten nutzen, um ihre Produkte und Angebote besser an die Konsumentenwünsche anzupassen und innovative Produkte zu entwickeln.
Diese Möglichkeiten ziehen die älteren Generationen nicht in Betracht. Im Gegenteil, sie erwarten überwiegend keine mittelbaren Vorteile aus der Verwendung ihrer Daten durch Unternehmen. Dies deutet darauf hin, dass ihr Bewusstsein für das innovative Potenzial der neuen digitalen Technologien sehr viel geringer ist.
“Kosten-Nutzen-Anreize helfen Unternehmen, die jüngeren Internetnutzer zur Veröffentlichung ihrer persönlichen Informationen zu motivieren und ihren Zugang zu Daten und die Angebote für die Kunden zu verbessern. Für ältere Nutzer müssen Transparenz und Kommunikation verbessert und hervorgehoben werden, um ein Vertrauensverhältnis zu erreichen“, resümiert Dr. Alexander Börsch, Leiter Research bei Deloitte Deutschland.
(Quelle/Material: Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)
(Umgesetzt von: Frank Schulz)
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