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Business Outlook | Top 5 Risiken deutscher Unternehmen im Welthandel

Neben der angespannten Wirtschaftspolitik sind es Handelsstreit und zunehmender Protektionismus, die deutsche Unternehmen im globalen Handel bremsen. Mehr zur AHK-Umfrage unter 4.500 Unternehmen mit weltweiten Niederlassungen.

Der AHK World Business Outlook basiert auf einer regelmäßigen DIHK-Umfrage bei den Mitgliedsunternehmen der Deutschen Auslandshandelskammern, Delegationen und Repräsentanzen (AHKs). Sie erfasst im späten Frühjahr 2019 die Rückmeldungen von weltweit über 4.500 deutschen Unternehmen, Niederlassungen und Tochtergesellschaften sowie Unternehmen mit engem Deutschlandbezug. 34 Prozent der antwortenden Unternehmen stammen aus dem Bereich Industrie und Baugewerbe, 43 Prozent aus dem Dienstleistungssektor und weitere 23 Prozent sind Handelsunternehmen. Kleinere Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern machen 50 Prozent der Antworten aus. 24 Prozent der Unternehmen beschäftigen 100 bis 1.000 Mitarbeiter. Große Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern haben einen Anteil von 26 Prozent der Befragten.

Insbesondere Unternehmen in der Europäischen Union (EU) und Nordamerika sind zunehmend skeptisch im Hinblick auf die konjunkturelle Entwicklung in diesem Jahr. Etwas besser entwickelt sich die Lage in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern. Einige Länder in Südostasien, Indien oder auch einzelne afrikanische Staaten verzeichnen hohe Wachstumsraten und deutsche Unternehmen erwarten dort gute Geschäfte. Diese Perspektiven sind allerdings vielfach abhängig von der Entwicklung wirtschaftsstarker Handelspartner dieser Länder – wie z. B. China.
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Top Risiken deutscher Unternehmen im Business Outlook

Erstmals unter den TOP 5 der Risiken für die Entwicklung deutscher Unternehmen im Ausland in den nächsten zwölf Monaten sind Handelsbarrieren bzw. die Bevorzugung einheimischer Unternehmen. Bereits seit Jahren sieht die Weltwirtschaft eine Zunahme an Handelshemmnissen. Die jüngsten Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China oder auch Zollerhöhungen der USA gegenüber der EU sind zu einem immer schwieriger werdenden weltweiten Handel hinzugekommen. Die sich zuspitzenden Handelskonflikte haben das Potenzial, bestehende Lieferstrukturen infrage zu stellen und bremsen damit auch das weltweite Investitionsklima – zum Schaden deutscher Unternehmen und ihrer Produktions- und Wirtschaftsstandorte.

Auch in Ländern wie Russland, Saudi-Arabien oder der Türkei beobachten die deutschen Unternehmen eine Zunahme von Handelsbarrieren. Dadurch werden bestehende Lieferstrukturen und Händlerbeziehungen beschädigt und der weltweite Handel eingeschränkt.

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Die Unternehmen hierzulande sind auf faire und verlässliche Regeln für den internationalen Handel angewiesen. Aus Sicht der deutschen Wirtschaft sollte deshalb die Handelspolitik ganz oben auf der politischen Agenda der neuen EU-Kommission stehen. Der Abschluss moderner und umfassender EU-Handelsabkommen mit möglichst vielen Partnern in der Welt sowie eine Stärkung der Welthandelsorganisation WTO sind die besten Mittel, um aus der Negativspirale von schwächerer Weltwirtschaft und zunehmendem Protektionismus herauszukommen. Die EU muss sich in den kommenden Jahren bei Handelsstreitigkeiten mehr denn je als geschlossener Block gegenüber anderen Wirtschaftsmächten wie den USA und China behaupten und selbst weltweite Standards für offene Märkte setzen. Dass dies gelingen kann, zeigen die jüngsten Einigungen auf EU-Handelsabkommen mit den Mercosur-Staaten und Vietnam.

(Quelle/Grafiken: DIHK Berlin)

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