Die Zahl der am Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg ansässigen IKT-Unternehmen und ihrer Beschäftigten ist kräftig gestiegen. Gleichzeitig investieren die IKT-Unternehmen überdurchschnittlich stark in Forschung und Entwicklung (FuE).
Zu diesen Ergebnissen kam eine neue Analyse des Statistischen Landesamtes im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. Zwischen 2012 und 2015 ist die Zahl der IKT-Unternehmen mit Sitz am Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg von 14.574 auf 15.133 um vier Prozent gestiegen. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich im gleichen Zeitraum um sechs Prozent von 154.118 auf 164.106.
Positive Umsatzentwicklung der IKT-Wirtschaft
Obwohl die Preise für die Erzeugnisse des IKT-Sektors aufgrund des schnellen technischen Fortschritts und des hohen Wettbewerbsdrucks sanken, konnten die Unternehmen den steuerbaren Umsatz insgesamt deutlich steigern. Dieser kletterte auf 45,9 Milliarden Euro, was gegenüber den 2012 erzielten 41,5 Milliarden Euro ein Umsatzplus von elf Prozent bedeutet. Der IKT-Dienstleistungsbereich, zu dem zum Beispiel die Softwareentwicklung, IT-Beratung und Cloud Services zählen, trug dazu 51 Prozent bei und machte zugleich mit 119.498 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Löwenanteil der Beschäftigten aus. Im IKT-Handel wurden 37 Prozent und in der IKT-Warenproduktion 12 Prozent des gesamten steuerbaren Umsatzes erzielt.
„Informations- und Kommunikationstechnologien sind Treiber für Innovationen und den wirtschaftlichen Erfolg heute und in der Zukunft. Eine starke IKT-Branche ist deshalb ein wichtiger Standortfaktor für Baden-Württemberg. In Verbindung mit unseren vielen technologieorientierten Anwenderunternehmen ist das eine hervorragende Basis, um die Stellung Baden-Württembergs als führende Innovationsregion in Europa weiter auszubauen“, kommentierte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut die Analyse.
IKT-Wirtschaft ist Wachstumsmotor am Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg
IKT-Dienstleistungen bilden nicht nur den Schwerpunkt des IKT-Sektors in Baden-Württemberg, sondern tragen als ein Wachstumsmotor auch überdurchschnittlich stark zur positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung des Landes bei. Während die Bruttowertschöpfung der Gesamtwirtschaft zwischen 2012 und 2015 preisbereinigt um durchschnittlich 1,6 Prozent pro Jahr wuchs, legte der IKT-Dienstleistungsbereich inklusive Handel von IKT-Gütern im selben Zeitraum mit jährlich 4,3 Prozent mehr als doppelt so stark zu. Im Vergleich dazu kam das in Baden-Württemberg traditionell wachstumsstarke Verarbeitende Gewerbe (ohne IKT-Warenproduktion) im selben Zeitraum auf eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 3,1 Prozent.
Gleichzeitig zeichnet sich der IKT-Sektor durch hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) aus. Zwischen 2009 und 2015 wuchsen die internen Aufwendungen für FuE im IKT-Sektor von 1,7 Milliarden Euro auf 2,6 Milliarden Euro, das entspricht 39 Prozent aller in 2015 bundesweit getätigten FuE-Aufwendungen des IKT-Sektors. Damit liegen die baden-württembergischen IKT-Unternehmen im Vergleich der Bundesländer mit großem Abstand an der Spitzenposition. Auch im landesinternen Branchenvergleich zeigt sich die hohe Innovationskraft der baden-württembergischen IKT-Unternehmen. Im Jahr 2015 trug der IKT-Sektor 4,9 Prozent zur Bruttowertschöpfung in Baden-Württemberg bei, stemmte zugleich aber 14,2 Prozent der gesamten FuE-Investitionen der Wirtschaft. Damit rangiert die IKT-Branche bei der Höhe der FuE-Investitionen hinter dem Automobilsektor an zweiter Stelle im Land.
(Quelle: idw / Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg)
(Artikelfoto: Reiner Pfisterer)
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