Präsentationen beispielsweise in Powerpoint vorbereiten kostet viel Zeit. Nach der Vorstellung verschwinden viele Folien für immer in den Tiefen des Archivs. Andererseits könnten andere Personen bereits erstellte Slides nutzen. Forscher vom Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS haben dazu SlideWiki entwickelt.
Der Name ist an die Online-Enzyklopädie Wikipedia angelehnt. In Wikipedia arbeiten viele Hundert Menschen gemeinsam daran, die Einträge des Nachschlagewerks zu gestalten. So entsteht im Laufe der Zeit ein großer Wissensschatz. In SlideWiki findet dasselbe mit Präsentationen statt. Jeder registrierte Nutzer kann eigene Vorträge in die Plattform einstellen oder die anderer Mitglieder verändern und ergänzen.
Jeder baut sich seine eigene Präsentation, obwohl es zu vielen Themen bereits gute Folien gibt. Das ist eine enorme Zeitverschwendung.
Auch aktuell gibt es im Internet bereits Websites, von denen Interessierte Präsentationen zu verschiedenen Themen herunterladen können. Doch häufig sind die Vorträge veraltet und können nicht einfach aktualisiert werden. Zudem stammen sie meist nur von einem Autor. In SlideWiki hingegen tragen permanent viele Experten dazu bei, die Präsentationen auf dem neusten Stand zu halten. Zudem werden hier keine Urheberrechte verletzt. Da die Inhalte auf dieser offenen Plattform frei verfügbar sind, dürfen die Nutzer sie bedenkenlos verwenden.
Darya Tarasowa präsentiert SlideWiki.
SlideWiki ist mit einer Übersetzungsfunktion verknüpft, die die Präsentation auf Knopfdruck in eine andere Sprache überträgt. Zwar sei dann noch eine Nachbearbeitung nötig, weil das Programm nicht alle Begriffe exakt wandelt, räumt Auer ein. Dennoch sei das deutlich zeitsparender, als Folie für Folie von Hand zu übersetzen.
Mehr als 3000 Präsentationen gibt es derzeit auf SlideWiki, und mit jedem neuen Nutzer kommen weitere hinzu. Für ihren innovativen Ansatz, Wissen in Präsentationsform öffentlich zugänglich und editierbar zu machen, wurden Auer und sein Team bereits ausgezeichnet. Im April dieses Jahres erhielten sie den Creative Innovation Award des Open Education Consortiums, einer weltweiten Vereinigung, die sich für den freien Zugang zu Wissen stark macht.
(Quelle: Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.)
(Autor: Frank Schulz)
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