Die ITB Berlin veröffentlicht die neuesten Destination Trends aus dem World Travel Monitor® von IPK International. Unterschiedliche Trends auf den einzelnen Kontinenten kennzeichnen das Reisejahr 2019. Ein überdurchschnittliches Wachstum aus Asien, Auslandsreisen der Lateinamerikaner rutschen dagegen ins Minus. Der Ausblick für 2020 ist insgesamt positiv.
Wie in den letzten Jahren setzt der internationale Tourismus auch 2019 sein Wachstum fort, wenngleich nicht mehr ganz so stark wie zuvor. So stieg in den ersten acht Monaten des Jahres die Zahl der Auslandsreisen weltweit um 3,9 Prozent an, ein Prozentpunkt weniger als im Vorjahr. Auch in diesem Jahr kommen die höchsten Zuwächse für internationale Reisen aus Asien, dagegen zeigen Auslandsreisen aus Lateinamerika einen rückläufigen Trend. Für 2020 prognostizieren erste Trendanalysen des World Travel Monitor® von IPK International insgesamt ein anhaltendes Wachstum für internationale Reisen. Der World Travel Monitor® basiert auf repräsentativen Interviews mit mehr als 500.000 Personen in über 60 Ländern weltweit und wird bereits seit mehr als 20 Jahren durchgeführt. Er gilt als größte kontinuierliche Studie zu globalen Destination Trends.
Asiaten sind die globalen Wachstumstreiber
Wie im Vorjahr verzeichnen die Asiaten den stärksten Wachstumstrend mit einem Plus von sechs Prozent in den ersten acht Monaten 2019. China, der mit Abstand volumenstärkste Quellmarkt in Asien, trägt mit einer überdurchschnittlichen Wachstumsrate von neun Prozent maßgeblich zu diesem Aufschwung bei. Auch die Auslandsreisen der Nordamerikaner stiegen in den ersten acht Monaten mit 4,5 Prozent leicht überdurchschnittlich an. Im Vergleich dazu fällt das Wachstum der Auslandsreisen von Europäern mit einem Plus von 2,5 Prozent zwar weiterhin positiv, aber doch deutlich schwächer als das der Asiaten und Nordamerikaner – und auch schwächer als im Vorjahr aus. Einen negativen Trend in den ersten acht Monaten weisen dagegen die Auslandsreisen der Lateinamerikaner auf, die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um drei Prozent zurückgingen.
Destination Trends – Asien als Reiseziel beliebt
Das Interesse für Asien als Reiseziel zeigt ebenfalls einen stetig wachsenden Trend: Mit sechs Prozent mehr Gästen als im Vorjahr erzielt der Kontinent im Vergleich zu den anderen Weltregionen die höchste Wachstumsrate in den ersten acht Monaten dieses Jahres. Auch Reisen nach Europa liegen mit einem weltweiten Besucherwachstum von 3,5 Prozent im Trend. Reisen nach Amerika zeigen dagegen mit einem Plus von nur zwei Prozent eine unterdurchschnittliche Performance im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen in den ersten acht Monaten 2019 Urlaubsreisen weltweit um vier Prozent an, wogegen die Zahl der Geschäftsreisen stagnierte. Innerhalb dieses Segments sind jedoch zwei gegenläufige Trends zu erkennen.
(Die Statistik zeigt die Entwicklung des direkten und gesamten Beitrags der deutschen Tourismusbranche zum Bruttoinlandsprodukt in den Jahren von 2012 bis 2028 in realen Preisen. Die Analysten des WTTC gehen davon aus, dass die deutsche Tourismusbranche im Jahr 2028 insgesamt rund 411 Milliarden Euro zum deutschen Bruttoinlandsprodukt beitragen wird).
Städtereisen boomen erneut – Kreuzfahrten deutlich im Plus
Nach einem eher moderaten Wachstum im letzten Jahr legten Städtereisen in den ersten acht Monaten 2019 erneut stark zu. Mit einem überdurchschnittlichen Wachstum von acht Prozent generieren Städtereisen nun einen weltweiten Marktanteil von fast 30 Prozent und liegen damit nur noch knapp hinter dem Sun & Beach Urlaub, der in den ersten acht Monaten 2019 einen Anstieg von zwei Prozent verzeichnet. Neben Rundreisen, mit einem Plus von drei Prozent, waren es vor allem Kreuzfahrten, die im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von sechs Prozent überdurchschnittlich angestiegen sind.
Gefragt nach der Terrorgefahr in Hinblick auf einzelne Reiseziele, stuft die Mehrheit der Auslandsreisenden Destinationen wie Israel, Türkei, Ägypten, Jordanien und Tunesien nach wie vor als besonders unsicher ein. Die Gefahr von Terror wird für diese Länder als sehr hoch angesehen. Die USA, Mexiko, Südafrika und Frankreich weisen ebenfalls erhebliche Defizite beim Sicherheitsimage auf. Als sichere Länder mit geringer Terrorgefahr gelten dagegen vor allem die skandinavischen Länder, die Schweiz, Österreich, Irland, Portugal aber auch Australien und Kanada, so die aktuellen Umfrageergebnisse vom September dieses Jahres.
Outlook 2020 für Destinationen
Trotz der rund um den Globus existierenden politischen und wirtschaftlichen Risiken lässt sich aus den von IPK International erhobenen Reiseabsichten auch für das nächste Jahr ein positiver Trend ableiten. So rechnet IPK für 2020 mit einem weltweiten Anstieg der Auslandsreisen um vier Prozent. Das stärkste Auslandsreise-Wachstum mit fünf Prozent wird von den Asiaten erwartet, gefolgt von den Europäern mit einer Zuwachsrate von drei bis vier Prozent und den Amerikanern mit einem Plus von drei Prozent. Diese Prognosen basieren auf dem “World Travel Confidence Index” von IPK International, der im Rahmen des World Travel Monitor® die Reiseabsichten für die nächsten zwölf Monate erhebt.
(Quelle: Messe Berlin)
(Statistik: Statista GmbH)
(Artikelbild: Schulz! Photography)
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