Ein Drittel der DAX-30-Konzerne, exakt zehn Unternehmen, betreiben laut der aktuellen Analyse von Prof. Dr. Julian Kawohl bereits umfassende Inkubatoren oder Acceleratoren zur Förderung von Startups.
Unter Leitung von Prof. Dr. Julian Kawohl vom Lehrstuhl für Strategisches Management der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin analysierten die Forscher, welche DAX-Unternehmen mit jungen Gründern durch Inkubatoren oder Acceleratoren bei der Etablierung neuer Produkte oder Dienstleistungen im Markt kooperieren.
„Um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und Innovationen voranzutreiben, engagieren sich immer mehr große Unternehmen in solchen Partnerschafts-Programmen mit jungen Startups“, so Professor Kawohl: „In unserer Studie wird nun erstmals auf Basis einer Recherche aufgezeigt, welche Unternehmen und Branchen hier besonders aktiv sind und wie Kooperationen organisiert sind.“
Ein Drittel der DAX-30-Konzerne agieren aktiv mit Startups
„Außerhalb dieser Gruppe sind die Aktivitäten deutscher Firmen mit insgesamt zehn bekannteren aktiven Playern dagegen noch sehr überschaubar“, so Kawohl. Schwerpunkte der Zusammenarbeit seien die Bereiche Handel und die Medienbranche. Allerdings würde sich eine neue Dynamik entwickeln. Professor Kawohl: „In 2015 sind bisher schon fünf neue Corporate Startup Partnerships als Inkubator oder Accelerator gestartet worden. Im gesamten Jahr 2014 waren es dagegen vier.“ Zudem würden sich auch internationale Konzerne in diesem Bereich in Deutschland jetzt zunehmend engagieren. „Wir konnten bereits etwa ein halbes Dutzend solcher Kooperationen feststellen, auch hier mit steigender Tendenz.“
- Insgesamt haben sich im deutschen Markt bereits über 25 Unternehmen mit Inkubatoren oder Accelerator positioniert. In 2015 sind allein fünf neue Inkubatoren und Accelerator neu gestartet worden (in 2014 waren es 4, in 2013 wurden 8 aufgesetzt).
- Bei den internationalen Playern haben sich mehr als eine Handvoll Unternehmen im deutschen Markt mit Corporate-Startup Partnership-Aktivitäten in Form von Inkubatoren oder Accelerator etabliert, hier sticht keine Branche besonders hervor.
- Hauptsitz der überwiegenden Mehrheit (etwas mehr als zwei Drittel) der Inkubatoren und Accelerator ist die Startup-Hochburg Berlin, gefolgt von München mit knapp einem Viertel der Programme.
- Wesentliche Chancen für Corporates bestehen aus den Inkubatoren-/Accelerator-Programmen heraus in Bezug auf Kreierung von Innovationen und dem Lernen von Verhaltens- und Herangehensweisen der Startups sowie positiver Reputationseffekte. Zentrale Chancen für Startups ergeben sich durch die Reduzierung der Risiken bei einer Unternehmensgründung sowie einer möglichen Vereinfachung der Anschlussfinanzierung.
* Accelerator-Programm „TechFounders“ – BMW, Bosch, Festo, Munich Re, Siemens & UnternehmerTUM
** GTEC-Accelerator (German Technology Entrepreneurship Center) – Henkel, RWE & Wirtschaftskanzlei Noerr
*** ERGO betreibt eine Kooperation mit dem Axel Springer Plug and Play Accelerator.
Hintergund zum Lehrstuhl “Strategisches Management” der htw Berlin.
Zentrale Inhalte der neu geschaffenen Professur für Strategisches Management und Case Studies der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin sind Analysen, welche Möglichkeiten insbesondere für etablierte Unternehmen bestehen, Geschäftsmodelle und die eigene Struktur nachhaltig in moderne, innovative und agile Organisationen zu transformieren. Durch die Nutzung von Case Studies und anderer praxisnaher Methoden (z.B. Experten-Panels, Design Thinking Workshops etc.) sollen dabei praxisorientierte und umsetzungsfähige Erkenntnisse generiert werden. Prof. Dr. Julian Kawohl hat die Professur seit April 2015 inne.
Die Analyse “STATUS QUO CORPORATE INKUBATOREN UND ACCELERATOR IN DEUTSCHLAND” steht als Download zur Verfügung (pdf-Datei; externer Link).
(Quelle: Hermes Medien / Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin – Wirtschafts- und Rechtswissenschaften)
No comments yet.