Sendemast Rainer Sturm Pixelio

Digitale Revolution: Forscher und Industrie arbeiten am Mobilfunkstandard 5G

Der Boom von Smartphones und Tablets führt zu einem immensen Wachstum von Daten, die über Mobilfunknetze geschickt werden. Experten erwarten bis 2020 eine mehr als 1.000-fache Steigerung des Datenvolumens. Weltweit arbeiten Wissenschaftsinstitute und Telekommunikationsunternehmen am neuen Mobilfunkstandard (5G) jenseits von LTE (4G).

Weltweit glühen die Mobilfunkmasten – Mobilfunkbetreiber wird es freuen. Die Zahl der Nutzer mobiler Breitbanddienste liegt derzeit bei 1,2 Milliarden und steigt jährlich um hunderte Millionen. Wie auf deutschen Autobahnen, stellt auch der zunehmende Bedarf der Mobilfunknutzer an Downloads oder Video-on-demand, die Infrastruktur auf die Probe.

Über die bisherigen Entwicklungen GSM-Standard, UMTS-Standards (Universal Mobile Telecom System) der dritten Generation (3G) und Long-Term-Evolution-Standard (LTE-Standard) stellt auch die EU Mittel (50 Mio. Euro) für den nächsten Standard 5G zur Verfügung.

[heading]Forschung der nächsten Generation[/heading]

Um die Daten schneller und umfangreicher senden und empfangen zu können, arbeiten Wissenschaftler und Telekommunikationsunternehmen in unterschiedliche Projekten zusammen. Es sind u.a. METIS, iJOIN, TROPIC und MOTO. In dem Projekt iJOIN arbeiten die Forscher und Ingenieure an Small Cells, die miteinander in einer Cloud kooperieren.

Prof. Dr.-Ing. Armin Dekorsy

Prof. Dr.-Ing. Armin Dekorsy

„Im 30-monatigen EU-Projekt iJOIN schaffen wir die technischen infrastrukturellen Voraussetzungen dafür, dass Nutzer von Smartphones oder Tablets jederzeit mobil, kostengünstig und energiesparend auf alle ihre Anwendungen zugreifen können“, erklärt Armin Dekorsy, Professor für Nachrichtentechnik am TZI der Universität Bremen.

Die zentrale Frage für die Mobilfunktechnologie ist, wie sich hohe Datenraten mit möglichst wenig Energieverbrauch flächendeckend und kostengünstig ermöglichen lassen. Der Trend geht in Richtung Dezentralisierung.

 

Es soll nicht immer mehr große Mobilfunkmasten geben, sondern viele neue sogenannte Small Cells, welche untereinander und mit der „Cloud“ kooperieren. Sie haben einen Radius von weniger als 50 Metern und können in Laternen oder kleinen Computern mit Antenne stecken.

Je nach aktuellen Anforderungen wird ein Teil der Netzfunktionalität von den kooperierenden Small Cells in die Cloud verlagert und umgekehrt. Die Aufgabe für die Nachrichtentechnik besteht darin, das neue Zusammenspiel der zukünftig vielen kleineren Funkzellen untereinander und mit der Cloud verlässlich zu garantieren. Die Lösung nennt sich Radio Access Network (RAN) as a Service.

(Quelle: EU-Kommission / TZI-Bremen)
(Artikelfoto: Rainer Sturm / pixelio.de)

 

 

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