Arbeitseffizienz-Studie: Nur drei Tage in der Woche für die produktive Arbeit

Trotz steigender Arbeitszeiten, u.a. durch die permanente Verfügbarkeit durch ein verändertes Kommunikationsverhalten, sind ausschließlich drei von fünf Arbeitstagen effizient. Elektronische Medien und ineffektive Strukturen sind Killer der optimalen Arbeit.

Prof. Dr. Daniel Markgraf von der AKAD Hochschule in Leipzig, geht in der Studie “Arbeitswelten im Wandel” auf die Auswirkungen von etablierten Kommunikationsmitteln und sozialen Medien auf die Effizienz modernen Arbeitens ein.

Durchschnittlich kommen die über 1.500 Befragten auf 16 Prozent Überstunden – bei einer 40 Stundenwoche fast ein ganzer Arbeitstag. Trotzdem haben fünf von sechs das Gefühl, dass sie immer noch nicht genügend mit Arbeit verbringen.

[heading]Problem wachsender Kommunikationsaufwand[/heading]

Prof. Dr. Daniel MarkgrafProf. Dr. Daniel Markgraf:

Ob die Kommunikation mit Kunden, interne Absprachen oder die Überwachung von Aufgaben – aufsummiert verbringen Bürotätige im Durchschnitt einen Tag pro Woche mit der Bearbeitung von E-Mails und einen weiteren in Besprechungen. Jeder Vierte empfindet mehr als die Hälfte der empfangenen Mails als unproduktiv. Dennoch lesen 60 Prozent der Befragten E-Mails auch außerhalb ihrer Arbeitszeit. Hinzu kommen Aktivitäten in Online-Netzwerken und Instant-Messenger-Angeboten. Facebook und Skype sind, wie der Professor bemerkt, auch im beruflichen Umfeld auf dem Vormarsch, dort aber noch nicht etabliert.

 

Jürgen Kurz tempus GmbHGleichzeitig werden in Besprechungen vereinbarte To-dos nur zu 60 Prozent umgesetzt. Jürgen Kurz, Geschäftsführer der tempus GmbH (Studienpartner), überraschen diese Ergebnisse nicht: “Die Erfahrungen aus meiner Beratungspraxis decken sich mit den ermittelten Zahlen. In Großunternehmen werden laut Aussagen der Mitarbeiter eher nur 30-40 Prozent der in Besprechungen vereinbarten Aufgaben tatsächlich erledigt.“

 

 

[heading]Herausforderungen für die Zukunft und geänderte Anforderungen für die Erwerbstätigen[/heading]

Unternehmen klagen über fehlende Auszubildende, den Fachkräftemangel und über die Herausforderungen des demografischen Wandels. Hinzu kommen neue technologische Entwicklungen und der geänderte Umgang mit technischen und sozialen Medien. Neben den klassischen Herausforderungen der allgemeinen Arbeitsorganisation sind das die Megatrends “Big Data Analysis, Cloud Computing und Social Media”.

[heading]Arbeit und Medien[/heading]

Neue Medien beeinflussen nicht nur das private Leben, sondern bestimmen in immer mehr Bereichen auch Abläufe im beruflichen Leben. Die sozialen Medien verändern die Art zu leben, zu kommunizieren und zu arbeiten. Es gilt daher zu überprüfen, wie sich die Medien auf das Arbeitsleben, die Arbeitsorganisation und die Arbeitsbelastung auswirken.

Eine interessante Entwicklung: Permanente Anpassungen, neue Aufgabenfelder und Dinge die vormals als Ablenkung wahrgenommen wurden, gehören immer stärker zum Arbeitsalltag!

[heading]Problem E-Mail[/heading]

AKAD Studie Abrufinterval von E-Mails

In den meisten Fällen werden die Mails automatisch durch das Mailprogramm oder ad-hoc abgerufen. Der Nutzer ist daher theoretisch durchgehend per E-Mail erreichbar. Erfolgt der Abruf nicht automatisiert durch das Mailprogramm sondern zu festen Zeiten durch den Nutzer, so werden durch ihn im Schnitt 6-8 mal täglich E-Mails abgerufen.

AKAD Belastung durch E-Mails

[heading]Hintergund[/heading]

Zu Fragen der Arbeitsbelastung durch klassische Herausforderungen der Arbeitsorganisation und der E-Mail-Kommunikation standen 2.068 verwertbare Datensätze zur Verfügung, zum Umgang mit sozialen Netzwerken und Instant-Messenger 1.501, da deren Verbreitung im beruflichen Umfeld noch nicht so hoch ist. Die Befragung wurde im Januar (E-Mails) bzw. März (Neue Medien) 2013 durchgeführt. Befragt wurden Büro-Mitarbeiter und Selbstständige aus allen Branchen und Hierarchieebenen.

(Quelle: AKAD Bildungsgesellschaft mbH)
(Artikelbild: Barbara Eckholdt  / pixelio.de)

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